Die Geschichte der Herren von Mansberg

Die Mansberg ist eine der drei Burgen im Waldgebiet am Käppele und trägt keinen typischen Burgennamen. Der Name ist wie bei den zwei anderen, Bol und Tiefenbach von einem Flurnamen abgeleitet, der die Stelle kennzeichnete, auf der die Burg erbaut wurde. Der Name ist vielleicht schon 1292 als Manzemberg belegt. Der erste Burgherr ist mit großer Wahrscheinlichkeit bekannt. Zwischen 1287 und 1295 ist achtmal in Zeugenlisten vor allem teckischer Urkunden der Ritter Berthold von Mannisperc, der als Vater der Brüder Berthold (1299/1323) und Volmar (1317/13) von Mansberg gelten kann. Das Wappen der Familie, der geschachte Schild, lässt ebenso wie die Zugehörigkeit zur teckischen Ministralität vermuten, dass er wie die Kyfer von Tiefenbach zur Familie der Vinken vom Schlossberg gehörte. Vielleicht handelt es sich auch bei den ersten Burgherren auf Mansberg um einen Sohn des 1240 genannten Ritters Eberhard von Schlossberg. In den Jahren 1299 bis 1323 werden die Brüder Berthold und Volmar oft gemeinsam in Urkunden genannt. Seit 1314 werden sie als Ritter bezeichnet. Sie gehören zu den Dienstleuten bzw. zum Gefolge der Teckherzögen, leisteten aber auch den Herzögen von Österreich Dienste, die am 13.Dezember 1303 von Herzog Hermann von Teck dessen Hälfte der Herrschaft von Teck gekauft hatten. Die beiden Mansberger müssen sich kurz nach Beginn des Thronstreits zwischen Herzog Friedrich von Österreich und Herzog Ludwig von Bayern, den Österreichern (Kriegs-)Dienste zur Verfügung gestellt haben. Es ist anzunehmen dass die zwei Brüder zu der Gruppe von 12 Helmen gehörten die zu dem teckischen Aufgebot gehörten die den Thronstreit bei der Schlacht von Mühldorf am Inn 1322 entschieden. Bei dieser Schlacht wurde Herzog Friedrich von Österreich gefangengenommen. Ein Vertreter der nächsten Generation war der Ritter Burkhard von Mansberg (1353/81), vermutlich ein Sohn Volmars, der mit Agatha von Truchsessen von Urach zu Salmendingen verheiratet war. Zunächst stand er in den Diensten Friedrichs von Teck und übernahm Aufgaben in der Verwaltung von Pfandschaften in Tirol, Bayern und Schwaben. 1352 besiegelte er zusammen mit dem Ritter Ulrich Kyfer eine Urkunde, mit der Friedrich seine Hälfte der Herrschaft Teck an die Württemberger verpfändete. Noch in zwei weiteren Urkunden findet sich sein Siegel, darunter die Urkunde wo Friedrich die Herrschaft Teck endgültig an die Württemberger verkaufte. Burkhard stand zu dieser Zeit schon nicht mehr in teckischen sondern in Württembergischen Diensten. Zwischen 1381 und 1383 verstarb Burkhard und hinterließ vier Söhne Burkhard (1383/87) und Berthold (1383/87) die Chorherren in Augsburg waren. Burkhard von Mansberg (1383-1417) spielte eine bedeutsame Politische Rolle im Südwesten des Reiches, sowie Volmar und Buppelin von Mansberg. 1388 flammte der Krieg zwischen den Reichsstädten erneut auf und am 23.August 1388 erlitte ein Reichstädtisches Heer bei Döffingen eine vernichtende Niederlage. Die Esslinger verheerten unter Führung ihres Hauptmanns Burkhard von Mansberg, einige Wochen später württembergisches Gebiet. So ist bekannt das in Grötzingen, bei versuch eines Ausfalls aus der Stadt, 56 Grötzinger gefangengenommen und acht erschlagen wurden. Nach 1410 zog sich Burkhard auf die Burg Wehrstein zurück. Die 1418 verstarb Burkhard und die Herrschaft Wehrstein ging 1419 an die Herren von Weitingen. Mit dem Wegzug der Mansberger von Dettingen um 1400, der mit dem Verkauf ihres dortigen Besitzes bis 1415/17 abgeschlossen war, wurde die ehemalige Burg als herrschaftlicher Wohnsitz aufgegeben. Möglicherweise bestand noch längere Zeit ein wohl bäuerliches Anwesen in der früheren Vorburg. Über die Burg Mansberg gibt es nach dieser Zeit keine weiteren Nachrichten mehr. Sie wird bald darauf in Abgang geraten sein.

Sein Sohn Heinrich war verheiratet mit Salmy (Salome) von Lichtenstein eine Tochter des Hans von Lichtenstein und Guta von Núwenhussen (Neuhausen). Salmy wurde zur Wohltäterin der Armen, indem sie das von ihrem Vater ererbtes Widumsgut (Kirchengut) zu Schlierbach um billiges Geld an das Kirchheimer Spital abgibt. "Damit die Armen, Elenden, Dürftigen umso besser gehalten und gespeist werden mögen", verlangte sie für das Gut nur 1850 Gulden. Urkundlich bestätigt im Jahr 1430.

Sein Sohn Burkhard die Burg Obernau bei Rottenburg zu Lehen. Diese Burg von der nur noch der Turm erhalten geblieben ist, wurde zum Wohnsitz von ihm und der Familie Mansberg. Burkhard ist wahrscheinlich als württembergischer Gefolgsmann im Kriegszug gegen die Hussiten umgekommen. Die Brüder Burkhard und Heinrich gingen 1431 zusammen mit 200 schwäbischen Adligen nach Böhmen um dort mit dem Reichs- und Kreutzzugsheer gegen die Anhänger des Reformers „Jan Hus“ zu kämpfen. Burkhard fiel wahrscheinlich gleich in der ersten Schlacht. Heinrich verstarb nach seiner Rückkehr im Jahr 1437 Kinderlos, wodurch die Linie der Mansbers erlosch. Salmy ehelichte 1439 Otto von Baldeck und verstarb 1441. Sie vermachte ihre ganzen Weltlich Güter mit Zustimmung ihres Mannes Otto von Baldeck, zum wohle ihres Seelenheils an die Kapläne, die Küsterei und den Klosterfrauen von Kirchheim.


(Quelle Buch: Dettingen unter Teck 1251-2001,Beiträge zur Ortsgeschichte)
(Quellen aus dem Archiv Kirchheim unter Teck)